Was du anschaust, heilt.
Wenn Du Angst überwinden willst, dann gibt es nur einen Weg dorthin: Du musst sie anerkennen, sie wahrnehmen, sie an Dich heranlassen. Und zwar bewusst.
Sich seiner Angst stellen bedeutet: sie bewusst auszuhalten. Mehr nicht.
Lege Dich hin und schliesse Deine Augen. Richte Deine Aufmerksamkeit auf Deine Atmung und folge ihr ein paar Atemzüge lang und – werde still.
Gehe mit Deiner Aufmerksamkeit in das Dunkel Deines Körperinneren und spüre dort das auf, was Du als Angst empfindest. Woran kann ich erkennen, dass ich Angst habe? Wo in Deinem Körper ist sie? Was fühlst du dort?
Emotionen sind im Körper gespeichert; Du kannst das jetzt sehen.
Wenn Du nun dieses Gefühl aufmerksam anschaust, wirst Du feststellen, dass Du das Angstgefühl vielleicht an einem leichten Druck in der Kehle, einer Verspanntheit im Nacken oder an einem Ziehen in der Herzgegend erkennst. Vielleicht bemerkst Du auch ein leichtes Kribbeln im ganzen Körper.
Auf dieser Ebene kann man das Gefühlte oft nicht mehr mit dem Begriff Angst in Verbindung bringen.
Hier kann man sich ganz leicht sich selbst und dem, was man empfindet, ergeben.
Auf meinem YouTube Kanal findest du viele weiterführende Videos zu den Themen Toxische Beziehung, Geliebte sein und Hochsensibilität.
Gestatte, dass die Empfindung da ist. Gib Dich ganz dieser Körpererfahrung hin. Wenn Du kannst umarme sie, gib ihr Deinen Dank; wolle sie – einen Augenblick lang – nicht loswerden. Kein Wunsch, kein Widerstand. Nur Du, Deine Aufmerksamkeit und das mysteriöse, pulsierende Körperempfinden…
Wenn doch Widerstand kommt, so erlaube auch ihm da zu sein; auch Widerstand ist eine Körpererfahrung.
Heiße alles willkommen und bemerke das endlose Innere, das Du bist.
Das einzige, was Dein Weh heilen kann, ist Deine eigene Wahrnehmung. Du brauchst nichts zu tun, Du brauchst nur aufmerksam zu lassen. Lasse das Weh neben Dir sitzen; sei gut zu ihm.
Ohne den Wunsch, dass es so schnell wie möglich, verschwinden möge. Hier fängt das „Ja“ zu Dir selbst an.
Just be with it.
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Foto und Beitragsbild:
ruanorosa / photocase.de
3 Antworten
Das stimmt!
Geduld hatte ich für fast alles und fast Jeden – nur nicht für mich.
Ängste “unten” zu halten, zu verdrängen, ist definitiv anstrengender, als sie “hoch” kommen zu lassen. Aber das weiß ich auch erst, seit ich mir meiner Ängste bewusster bin.
Liebe Grüsse Susanne
Hallo… darf ich Tanja sagen?
ihre Website ist ein wahrer Schatz für mich, ihre Beschreibungen berühren mich sehr.
Meinen Ängsten, ausgelöst (oder besser vor Augen gehalten) durch grosse Verluste, stelle ich mich seit einiger Zeit. Mich wundert manchmal, welche da zum Vorschein kommen, sich bewusst machen wollen bzw. denen ich erlaube, sich mir bewusst zu werden.
Es ist so, wie sie schreiben: Erst was ich bewusst sehe, indem ich mich wirklich und ehrlich ansehe, kann ich als zu mir gehörend annehmen. Und dadurch kann meine (alte) Wunde heilen.
Ich bin ganz bei Ihnen, wenn Sie schreiben: Es gibt Phasen, da ist Manifestieren, Erschaffen und Gewinnen nicht dran, sondern Sich-Ergeben, Bei-sich-sein, Akzeptieren und Loslassen.
Und es tröstet mich, wenn ich von Ihnen lese: Das sind oft die Phasen im Leben, durch die erst das möglich wurde, was man sich so sehr gewünscht hat.
Ganz lieben Dank für ihre Klarheit und ihre Ermutigungen, die mir auf meinen Weg eine Stütze sind.
S.
Herzlichen Dank, Mrs.Sunny für Ihre nette Rückmeldung! Ihr vorletzter Satz trifft es genau; wir müssen nur ein bisschen länger Geduld haben, als wir dachten. Das ist alles. Der Rest kommt von selber! Liebe Grüße Tanja