Wenn wir von Heilung sprechen, was ist es eigentlich, was da heilt? Welcher Teil von uns reift und verändert sich? Was heilt, wenn Muster sich auflösen; wenn Altes geht und die wahre Natur eines Menschen mehr und mehr sichtbar wird?
Wir gehen meist davon aus, dass wir – wenn es Leidens-und Reifungsdruck gibt – psychologisch leiden und somit auch psychologisch heilen müssen. Dass dann unsere Seele heilt oder das Fühlen. Oder das Denken.
Aber so richtig bekommt man es nicht zu fassen. Der Grund: weil dort eigentlich nichts heilt. Im Fühlen; in der Psyche, im Denken oder im Wohlbefinden zeigen sich am Ende nur die Auswirkungen der Veränderungen. Aber die Veränderung selbst findet ganz woanders statt.
- Was heilt und sich verändert ist… der Körper.
- Wo sind denn die Gefühle? Wo die Projektionsflächen für die Gefühle? Im Körper.
- Wo sind Reaktionen, wo ist das Nervensystem; wo sitzt Trauma? Im Körper.
- Und wenn das alles im Körper sitzt, dann sind auch Erfahrung und Erinnerung im Körper.
So ist es auch der Körper, in den wir unsere Aufmerksamkeit bringen müssen, um zu heilen.
Wo sitzt die Trauer? Wo genau fühle ich den seelischen Schmerz; wo die Ungerechtigkeit oder die Eifersucht? Wo in meinem Körper kann ich das wahrnehmen?
Jedes noch so kleine Gefühl wirst du irgendwo in deinem Körper finden. Dort sitzt es und dort löst es sich. Wenn du etwas suchst, dann such es in deinem Körper.
Wir schleppen unseren Körper oft müde mit uns herum. Die Religionen haben uns eine Körperfeindlichkeit mitgegeben; das Fleisch ist sündig und außerdem nicht wichtig, weil es sowieso stirbt.
Das sind unbewusst tradierte Denkkonventionen, die unsere Aufmerksamkeit nicht nur von unserem Körper ablenken, sondern die uns auch eine unbewusste Abneigung gegen ihn eingeimpft haben. Viele von uns haben eine Riesenangst vor ihrem Körper: dass er alt wird, unschön wird; dass er krank wird und Schmerzen bereitet; dass er am Ende stirbt. Wir haben eine Heidenangst vor dem Körper und es wird Zeit, dass wir Klärung in diesen Teil unseres Lebens bringen. Denn unsere Lebensform wird durch eine körperliche Erfahrung bestimmt.
Auf meinem YouTube Kanal findest du viele weiterführende Videos zu den Themen Toxische Beziehung, Geliebte sein und Hochsensibilität.
Das bringt eine Reihe von Limitierungen mit sich, die wir ständig versuchen zu leugnen, loszuwerden und zu übersehen. Wer sich jedoch diesen Gegebenheiten stellt, hält einen Generalschlüssel in der Hand.
Matt Kahn, ein amerikanischer spiritueller Lehrer, lehrt in einem seiner Teachings, dass wir unser Bewusstsein haben, um die emotionale und spirituelle Heilung in unserem Körper zu ermöglichen. Der Körper wird uns dann seinerseits von unseren Konditionierungen befreien.
Bewusstes Fühlen ist also das, was uns aus allen Konditionierungen befreit. Und das passiert alleine nur im Körper. Was dann heilt sind nicht die Gefühle selbst, sondern die Projektionsflächen, die darunter sitzen und damit die Drehzahl die das Fühlen und das Denken bestimmen. Infolge werden wir sozusagen barrierefreier, visionärer, konstruktiver und kraftvoller denken.
Damit können wir alles bewegen, was wir möchten.
Beitragsbild und Artikelbild: olgaaltunina/shotshop