Emotionaler Schmerz – Hast Du genug gelitten?

Immer wiederkehrender, emotionaler Schmerz und Leiden entstehen aus einem Mangel an Präsenz.

Wir sind gewohnheitsgemäß mit unserer Aufmerksamkeit hauptsächlich im Aussen unterwegs oder in Gedanken – im wahrsten Sinne des Wortes – verloren. Oft wissen wir weder was wir gedacht haben, noch was außen um uns herum war; man muss nur mal an eine Fahrt auf der Autobahn denken; an was kann ich mich erinnern, was habe ich von der Fahrt eigentlich wirklich mitbekommen? Oder: was habe ich die ganze Zeit gedacht?

Richtig präsent, also uns-unserer-selbst-bewusst, sind wir immer nur in kurzen Momenten, oder aber dann, wenn es richtig wehtut. 

Wenn also emotionaler Schmerz kommt, werde ich auf mich selbst zurückgezwungen; ich muss mich selbst wahrnehmen, bin hellwach und „da“.

Emotionaler Schmerz und das Leiden daran kommen solange immer wieder, bis man fast lückenlos präsent ist; bis man bewusst oder wach ist.

Die Grundlagen für immer wiederkehrendes Leiden befinden sich in unserem Zustand der Unbewusstheit.

Dort, in dem konstanten Denk-und Fühlstrom, der den ganzen Tag unbemerkt mitläuft, ist das, was man als das Unbewusste bezeichnet. Dort sitzen unsere erworbenen Konditionierungen und Konventionen, unsere latenten Ängste, unsere Schuldgefühle und alles, dem wir erstmal viele Jahre, ohne es zu merken, ausweichen. Das ist das Material, mit dem wir unbeabsichtigt, solange immer wieder Schmerz und Verwirrung produzieren, bis wir gezwungen sind dorthin zu schauen. Und damit beginnt das Bewusstmachen der unbewussten Inhalte. Dieser Teil der Heilung ist in sich schmerzhaft und streckenweise sehr anstrengend aber ab einem bestimmten Punkt durchaus unterscheidbar von den immerwährenden schmerzvollen Wiederholungen im Vorfeld.

Emotionaler Schmerz kommt solange wieder, bis man ihn nicht mehr braucht. In dieser Feststellung verbirgt sich nicht etwa zynische Kritik; die Unterstellung eines selbstgewählten Masochismus, sondern ein Mechanismus, der dazu führt, dass emotionaler Schmerz und Leiden sich am Ende des Tages selber eliminieren.

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Es ist immer wichtig, sich den schmerzvollen Empfindungen zu stellen; das bedeutet sie anzuerkennen, sie nah an sich heran zu lassen, sie auszuhalten und auszuschwitzen – zu erlauben, dass sich der Schmerz zeigen darf, inklusive der Momente, in denen man das Gefühl hat, es nicht mehr aushalten zu können.

Man muss das nicht akzeptieren – wenn Akzeptanz da ist, gut, wenn keine Akzeptanz da ist, gut – es geht darum, den Schmerz und den inneren Tumult wahrzunehmen und damit anzuerkennen dass er da ist. Man kann ihn anschauen: hinlegen, Augen zu und in den inneren Körper schauen, wo genau man die Empfindungen spürt. Ab da ist es ganz leicht für den Moment „Ja“ zu dem zu sagen, was ist.

Die Absicht hinschauen zu wollen und Momente lang nicht mehr dagegen anzukämpfen, ist in sich schon Akzeptanz. 

Emotionaler Schmerz ist vergleichbar mit Geburtswehen. Eine gute Weile hält man das aus, kann nicht ausweichen, muss durch, bis zu dem Punkt an dem manche Frau schon erschöpft geweint oder gewütet hat: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. 

Das ist erfahrungsgemäss nie weit von der Ankunft des Kindes entfernt.

Bei emotionalem Schmerz braucht es ein paar dieser Tiefpunkte, aber sie alle kündigen das Ende des Leidens an.

Je bewusster wir werden, je weniger unbewusste Anteile wir haben, desto näher kommen wir an unseren Kern. Dort endet emotionaler Schmerz und Leiden.

Und die Abwesenheit von Schmerz, Leiden und bewusster oder unbewusster Angst bedeutet die Anwesenheit von Liebe, von Orientiertheit, von Vertrauen und von Sich-Wohlfühlen.

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Schmerz trägt sich selbst und alles, was wir nicht im Kern sind, nach und nach ab. Deshalb ist es wichtig, sich ihm zu stellen – wenn man es bewusst tut, ist es lange nicht so schwer, wie der ständige Versuch ihn loszuwerden. Denn Schmerz kommt solange wieder, bis man sich ihm genügend gestellt hat. Er lässt sich auf Dauer nicht kontrollieren. Und er wird von Mal zu Mal drängender, anstrengender und unausweichlicher. 

Keines unserer Leiden ist umsonst; jeder Liebesschmerz, jeder Verlustschmerz, jeder philosophische Schmerz, jeder körperliche Schmerz, bringt uns ein Stück mehr nach Hause.

 

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Tanja Grundmann

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