Die Partnerinnen von toxischen Männern haben einige charakteristische Merkmale. In manchen Artikeln über toxische Beziehungen ist zu lesen, dass es jede Frau treffen kann. Das stimmt vermutlich nicht, denn Frauen, die eine besonders starke Anziehungskraft auf toxische Männer ausüben, haben fast alle der folgenden 15 Merkmale:
Es sind besonders einfühlsame Frauen, mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Mitgefühl. Sie werden gelegentlich als überempathisch beschrieben.
Es sind immer kluge und/oder gebildete Frauen; nicht wenige sind beruflich hochqualifiziert.
Ihr besonderes Empathievermögen kommt oft eher anderen, aber nicht ihnen selbst zugute.
Sie haben eine tiefe Sehnsucht, fast eine Erinnerung, nach einem Zuhause, von dem sie nicht wissen, wo es ist.
Sie sind emotional: nur emotionale Menschen sind manipulierbar.
Sie haben eine Stress-Sucht; aus psychischen Extremlagen ziehen sie Kraft. Stress, auch sogenannt positiver, ist ihr Motor.
Sie haben eine differenzierte Ethik und einen feinen Gerechtigkeitssinn und: sie sind oft noch selbst in partnerschaftlichen Extremsituationen willens und in der Lage in einer Verletzlichkeit den anderen anzuhören und sich in seine Lage zu versetzen. Und genau das ist es, was der toxische Partner braucht: jemand, der sich selbst verlässt und mit ihm mehr Mitgefühl hat, als mit sich selbst.
Diese Frauen haben ein komplexes Geflecht an Schuldgefühlen und den damit verbundenen Abgrenzungsproblemen. Infolge haben sie keinen oder einen leicht irritierbaren Kontakt zu ihren Grenzen und Bedürfnissen. Wenn ihre Grenzen überhaupt von ihnen selbst wahrgenommen werden, sind sie leicht davon abzubringen. Der toxische Partner wird ihre Abgrenzungsversuche als Dummheit, Psychoverirrung oder als Beziehungsverweigerung deklarieren. Jeder Kontakt, den sie zu ihren Grenzen hat, wird unterwandert; ihr Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen sabotiert.
Viele dieser Frauen waren in ihren Herkunftsfamilien der Sündenbock, weil sie schon dort, mit ihrer Klugheit und Sensibilität, die Wahrung der verdrängten Familieninhalte bedrohten.
Die Frauen können (müssen nicht) eine Neigung zu Selbsthass haben, der lange Zeit im Verborgenen schlummert. Projiziert der toxische Partner seinen Selbsthass auf die Partnerin, addiert sich beides sofort auf. Das „Nein“ zu sich selbst schlägt mit aller Härte zu, bishin zum Zwang zu körperlich selbstverletzendem Verhalten.
Ihr Fairnessempfinden ist zu fein, als, dass sie sich einfach „im Recht“ fühlen und das auch durchsetzen: sie würden immer eine Teilschuld oder Teilverantwortung freiwillig übernehmen.
Unter dem steten Druck des Beziehungsabbruchs und Liebesverlusts aber übernehmen sie zunehmend die volle Schuld und Verantwortung für alles. Das Geflecht an Schuldgefühlen gibt ihnen vor, dass sie nur geliebt und gehalten werden können, wenn sie die Last anderer tragen und unzumutbare Kompromisse eingehen. Lange Zeit betreiben diese Frauen eine Art doppelter Buchführung. Ein Teil von ihnen weiß, dass sie nichts Verwerfliches getan haben. Ein anderer Teil in ihnen ist zunehmend unsicher, ob nicht an dem, was ein so „kluger, reflektierter und empfindsamer“ Mann so sagt, etwas dran ist.
Mit der Zeit verliert sich diese doppelte Buchführung, in dem Maß, in dem er ihre Inhalte durch seine ersetzt.
Sowie seine Realität mehr und mehr zu ihrer wird, verlieren die Frauen den Kontakt zu den inneren Regionen, in denen sie ihr Urteilsvermögen, ihre Entscheidungsgrundlagen, ihre Wahrnehmung und Korrekturinstanzen finden: sie denken „es liegt an mir“.
- Diese Frauen haben meist ein unerschöpfliches Arsenal an Möglichkeiten eine unmögliche Beziehung möglich zu machen und sie lassen sich immer wieder was Neues einfallen, wenn es darum geht, ihre Grenzen weiter überschreiten zu können. Ihre Flexibilität und Bereitschaft in Streitgesprächen nach Lösungen und Kompromissen zu suchen ist enorm hoch. Sie können nicht unterscheiden zwischen ihrer natürlichen Flexibilität als Frau, die es ihnen ermöglicht, Kinder großzuziehen und sich in viele Lebenssituationen einzupassen, und einer pathologischen Kompromissfähigkeit, in der sie sich selbst verlieren.
- Sie brauchen in persönlichen Angelegenheiten oft Ermutigung und Rückversicherung und suchen das bei Menschen, von denen sie diese Unterstützung nicht bekommen.
- Sie fühlen sich für das Wohlbefinden anderer verantwortlich. Sie fühlen sich schnell unbehaglich, wenn jemand um sie herum schlechte Laune oder „irgendwas“ hat und denken, es könne an ihnen liegen. Sie haben das Bedürfnis, andere aufzumuntern, zu ermuntern und wiederherzustellen.
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Foto und Beitragsbild:
GabiPott / photocase.de
19 Antworten
Liebe Tanja,
ich lebte 12 Jahre in so einer (Fern)Beziehung, bin immer wieder geflüchtet, habe gefühlt zehnmal Schluss mit ihm gemacht, hatte auch zwischendurch eine Beziehung mit einem anderen Mann, um endlich von ihm los zu kommen, aber ich hatte es nie geschafft.
Vor zwei Wochen hat er mich „abgeschossen“, mich „entsorgt“, weggeworfen wie ein Stück Dreck. Und ich bin in ein so tiefes Loch gefallen, obwohl ich Wochen, Monate, vielleicht auch schon Jahre spürte, dass ich ihn nicht liebe, dass es besser wäre ohne ihn, weil er mich kaputt macht, weil er mit den Lebensmut raubt, weil er mich immer wieder zu Boden drückt und wenn ich hilfesuchend ihm die Hände entgegenstrecke, er mich noch tiefer drückt.
Doch dieser Cut, der ja nun von ihm kam, schmerzte so sehr, dass ich es kaum ausgehalten habe. Ich wollte loslassen, schaffte es aber nicht. Ich schrieb ihm lange Briefe, und dass ich alles für ihn tun würde, obwohl sich mein Innerstes dagegen wehrte. Ich rief ihn an und bettelte, fragte, wie er es denn von heute auf morgen schaffe, die Liebe wegzuwerfen, mich nicht mehr zu lieben, obwohl wir doch gerade so einen schönen Urlaub hatten, obwohl er erst vor kurzem zu mir gesagt hat, dass ich das Beste bin, was ihm je passiert ist. Ich sagte, dass ich ihn liebe, obwohl ich wusste, dass ich lüge, mich selbst anlüge. Ich sagte, dass ich mein Leben lang nur ihn lieben werde …
Grund für den Cut war das jahrelange Streben von ihm, dass ich zu ihm ziehe, meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit, meine Wohnung – alles sollte ich im Stich lassen. Er wollte nicht mehr diese Fernbeziehung, die wir seit Anfang an hatten. Er wollte mich immer bei sich haben. Er wollte aber auch nie zu mir ziehen.
Ich sollte zu ihm, für immer, obwohl er ständig auf der „Flucht“ war. Keine Tätigkeit war ihm gut genug, er strebte immer wieder nach etwas Besserem, was er wahrscheinlich nie finden wird. Sein Job war nie sicher, er wollte immer wieder was Neues, er hatte nie eine feste Bleibe (immer Untermiete oder eine vorübergehende Mietwohnung), war immer auf der Überholspur, war mit nichts zufrieden, und schon gar nicht mit sich selbst.
Nach einer Woche mit schlaflosen Nächten, tiefen Schmerzen und vielen Tränen habe ich von einer Freundin gesagt bekommen, dass es vielleicht eine toxische Beziehung gewesen sein könnte.
Ich las im Internet darüber, las so viele Beiträge dazu, schaute mir Videos an, las dein Buch, liebe Tanja … und auf einmal fiel die Klappe, öffneten sich meine Augen. Auf einmal wurde mir so gnadenlos bewusst, in was für einer Beziehung ich gewesen war. Mir wurden nach und nach so viele Dinge bewusst, die er mir angetan hat und was dahinter steckt, die vielen Lügen, seine Fassade. Auf einmal bröckelte das ganze Bild über ihn. Ich konnte auf einmal so viel verstehen und begreifen.
Warum wollte er mich bei sich haben? Warum wollte er nicht zu mir ziehen? – Damit er mich isolieren kann von meiner Familie, meinen Freunden, meiner Arbeit, meinen Kollegen.
Warum hat er mich am Anfang unserer Beziehung so ausgefragt? – Um herauszufinden, was ich mag, was ich liebe. Das hat er auch immer wieder getan im Laufe unserer Beziehung, um mir in „guten“ Zeiten all das zu geben, was ich gern habe, damit ich bleibe.
Warum hat er mich beschimpft, schlecht gemacht, meine Talente in Frage gestellt? Warum immer wieder die Drohungen, sich zu trennen? – Damit er mich beherrschen und mich klein machen kann.
Warum hat er Bücher gelesen über Menschen, die sehr großen Erfolg haben? Warum hat er sich von Psychologen coachen lassen? – Um alle Menschen um sich herum zu manipulieren.
Warum hat er mich in meinem größten Schmerz allein gelassen? Warum hat er mich immer mit seiner Exfreundin verglichen, die auch in solchen Situationen mit ihm reden wollte, er aber in diesen Momenten geflohen ist? Warum konnte er sich nicht entschuldigen? – Weil solche Menschen so ticken, weil sie nicht anders können. Weil sie den Schmerz, den sie anderen zufügen, nicht spüren. Weil sie keine Schuldgefühle haben.
Und warum hat er zum Anfang unserer Beziehung gesagt, dass er nie lieben kann und dass in ihm der Teufel steckt? – Weil er sich vielleicht doch richtig erkannt hat. Weil er Liebe tatsächlich nicht spüren kann.
Und so kann ich unzählige Dinge aufführen.
Was mir beim Stöbern im Internet aufgefallen ist, dass diese Menschen unter anderem als Wesen, Individuen, als Bestien oder aber auch als Raubtiere, die ihre Opfer suchen, betitelt werden. Das war für mich schon erschreckend. Es sind trotzdem, egal was sie uns angetan haben, Menschen. Es sind Menschen, die nichts dafür können, dass sie so sind. Eigentlich kann man nur Mitleid mit ihnen haben, denn, so wie ich es gelesen habe, ist es kaum heilbar bzw. therapierbar. Mich verwundert aber auch, dass sie alle gleich sind, nach demselben Muster handeln und leben, so gleich ticken. Das ist für einen normal denkenden Menschen kaum realisierbar.
Ich sehe auch in der Beziehung nicht nur das Schlechte. Ich habe viele schöne Dinge erlebt, viel gesehen, viel genossen. Deshalb werde ich auch nicht sagen, dass es 12 vergeudete Jahre waren.
Ich bin dadurch ein anderer Mensch geworden. Ich denke, es wird noch einige Zeit dauern, eh mein Herz und meine Seele vollkommen geheilt sind. Aber ich bin sehr optimistisch, habe an die Zukunft noch große Erwartungen. Ich werde wieder leben und genießen, ich werde wieder lieben.
Was mir auch in meinem großen Elend so sehr geholfen hat: Ich habe einen Freund, dem es fast zur gleichen Zeit genauso ergangen ist. Wir beide haben uns immer wieder gegenseitig aufgebaut und psychisch unterstützt. Auch ihn hat die Partnerin nach zwei Jahren Rauf und Runter verlassen und sich fünf Wochen nicht gemeldet. Er hat auch geweint und gehofft, sie kommt zurück. Bis ich ihn eines Tages mit der toxischen Beziehung konfrontiert habe und mit deiner Internetseite, liebe Tanja. Da ist auch ihm alles klar geworden. Wenn wir uns beide nicht gehabt hätten, wer weiß, wie lange wir noch so gelitten hätten. Aber es ist vorbei. Wir gehen wieder erhobenen Hauptes durch die Welt.
Wir wünschen allen viel, viel Liebe …
Kerstin
Hallo Tanja,
Zum ersten finde ich es echt toll das du diese Seite gemacht hast. Zum zweiten super das du es trennst. Es schreiben hier schon einige Männer die Hilfe möchten weil sie bemerkt haben, das sie betroffen sind. Man könnte dies bestimmt in einer dreier Therapie (Mann, Frau, Therapeut) behandeln, oder versuchen aber es gibt kein Geheimrezept das dies oder jenes verändert werden muss das es gut ist. Ich bin vor drei Jahren mit meinem Freund zusammen gekommen. Und es war am Anfang alles so toll, er hatte sich verstellt. Jetzt geht es sehr oft darum, das er denkt ich liebe ihn nicht. Ich sollte dies öfters sagen. Ihn öfters loben. Wir haben im normalfall alle zwei Wochen einen Streit. Das Problem ist das er es nicht einsieht was er falsch gemacht hat. Ich fühle mich nach jedem Streit schlecht. Obwohl ich am Anfang noch genau wusste, das es nicht nur allein meine Schuld ist. Was sich auf die Jahre immer mehr aufbaut hat, war das er immer beim neuen Streit dinge von alten Streits hinzugenommen hat und mich damit immer klein hält. Schluss endlich wusste ich nach den Streits gar nicht mehr um was es ging nur das ich Schuld war. Momentan haben wir seid vier Wochen keinen Kontakt. Wegen einer kleinen Auseinandersetzung. Ich bin jetzt so weit, ich möchte diese Beziehung nicht mehr. Sie saugt mich aus, ich habe schon leichte Depressionen und ich bin laut meiner Familie nicht mehr der lebensfrohe Mensch der ich mal war. Ich hoffe so sehr das ich beim nächsten Gespräch durchhalte. Das kann er sehr gut nach einem Streit, wieder alles gut reden. Ich wünsche allen die sich Hilfe hier suchen oder einfach diese Texte durchlesen viel Kraft und denkt daran ihr seid nicht allein. Jeder kann es schaffen sich davon zu lösen.
Liebe Tanja,
toll, dass du uns unterstützen möchtest. Dafür und deinem Artikel erstmal vielen Dank.
Ich beende grade selber eine 5 jährige Beziehung zu einem gewalttätigen Narzissen. Es war die reinste seelische Folter bei ihm. Ich möchte den Kontakt komplett abbrechen, d.h. weg hier, ins Frauenhaus in einer anderen Stadt. Das Problem u.a. ist das ich ein Kind mit ihm habe und er uns somit finden wird. Was soll ich nur tun??
Moin zusammen, Moin Tanja,
ich finde es schade, daß nur über Frauen geschrieben wird, die von toxischen Männern betroffen sind. Ich bin genau das Gegenteil, seit 12 Jahren verheiratet. Bitte erwähne doch irgendwo, daß das genauso auch umgekehrt ist. Wieiviele narzisstische Partnerinnen gibt es eigentlich? Mindestens genauso viele wie Männer ! Ich habe früher gestrahlt und hatte Lebensenergie ohne Ende. Unter meiner Frau bin ich aber immer mehr kaputt gegangen. Meine Frau hat unbewußt alles versucht, mich in die Abhängigkeit von ihr zu bringen und mich zu entsozialisieren. Das schlimme ist, daß sie das nicht bewußt tut. Ich gehe zum zweiten Mal innerhalb von 12 Monaten in eine Wohnung und verlasse das selbst gebaute Haus. Diesmal aber wohne ich in der Nähe wegen meiner Kinder. Und ich komme nicht mehr zurück und werde auch nicht mehr mit ihr schlafen. Meine Frau will alles behalten und ich soll auch noch das Haus für sie abbezahlen.
Lieber Reinhold, ich erwähne das 🙂 aber nicht andauernd. In dem Leitartikel zu den toxischen Beziehungen habe ich das genau erklärt, warum ich das für Frauen geschrieben habe und warum man das nicht einfach auf Männer übertragen kann. Aber natürlich gibt es diese Rollenverteilung auch umgekehrt und ist darin eher noch quälender, weil Männer anders funktionieren und auch anders leiden als Frauen. Ich berate auch Männer aber ich schreibe nicht für sie.
Hallo Reinold,
wer, was, welches Geschlecht wie oft den jeweils anders geschlechtlichen Partner – aus dessen subjektiver Sicht – Leiden lässt.
Also => der/die NarzisstIn ist!
Ist das deine Frage? Epidemiologischer Natur?
Ich denke, das lässt sich sicher recherchieren.
Warum ich – nach unzähligen Recherchen – genau bei deinem Post hängen geblieben bin, ist einfach.
Ich habe etwas in mir erkannt.
Für mich wirkt dein vordergründig reflektiertes, aber subtil klar schuldzuweisendes Posting wie ein Ruf nach Hilfe.
Denn: Das Opfer ist immer (zumindest meistens) mächtiger als das Opfer. … wenn es um Machtkäpfe geht! … alles andere ist nicht damit gemeint.
Ich habe auch gelitten:
Nach aussen hin war meine Partnerin perfekt … niemand konnte mein Leiden sehen.
Ich habe mich grenzenlos aufgeopfert und alles gegeben.
Mich Ihren Wünschen angepasst, mich selbst belogen, mich selbst verleugnet …
Hoppla!!!
Das klingt jetzt aber nicht mehr so gut!
Scheisse aber auch!!!
Jetzt muss aber schnell eine Erklärung her!!! Hilfe!
Gott sei Dank! Das Internet macht’s möglich. Ein paar Stunden … und dem geneigten Hobby-Psychologen ist klar:
Ich war mit einer Narzisstin in Beziehung und die hatte sicher auch Borderline-Anteile. Und schwer manipulativ.
Ahhh, war klar, ich bin nicht schuld!
Ein wenig später habe ich mir gedacht …. warum habe ich mir denn so eine „böse“ Partnerin ausgesucht.
Und schon lange – aber noch nicht bewusst – habe ich mir durch mein Verhalten, die Eier abschneiden lassen und mich komplett verbogen und sie und mich belogen!
Das hört sich jetzt aber nicht so Gesund an …
Alarm: Es braucht eine externe Absolution. Denn was kann ich geschändeter dafür!
Ich bin in Therapie, ich bin offen und reflektiert! … mehr geht nicht …
Also, somit ist klar: meine Partnerin ist schuld! Bingo! Wir haben eine Schuldige!
Klare Fronten! 🙂
Also auf ins Netz … und alle Persönlichkeitsstörungen mit den wahrgenommenen „Bösartigkeiten“ des Partners matchn.
Dr. Google! Ein wahrer Freund. Der einzig Wahre. Er macht es möglich, mir selektiv zusammen zu suchen, was ich will! Und: Nacht für Nacht wurde klarer, wie sehr ich – mittlerweile schon ein selbstdiagnostizierter Hochempath – unter der verdeckten narzisstischen Aggression, der Verweigerung meiner toxischen Partnerin zu leiden hatte.
Genügend willkürliche Fragmente, um mich und meine Wahrnehmung zu rechtfertigen!
Böses Ex-Partnerin!
Wie auch immer: Reinold! Scheiss dich nicht an. Wir alle sehen im Aussen nur, was wir in uns selbst haben … sonst könnten wir es nicht wahrnehmen.
Und ja! Du hast gelitten! Vielleicht habt euch auch gegenseitig verletzt und alte Muster bedient. Aber bitte – und jetzt kommt der Macho durch – tu nicht so Beta-Opferrollenmässig!
…. du wirst auch deinen Beitrag geleistet haben.
Ja, es war Scheiße! Aber sei ehrlich zu dir.
Es gibt weibliche (offene/verdecke) und männliche (offene/verdeckte) Narzissten. Und jede Menge anderer Störungen und unverarbeiteter Traumata die uns im Leben begegnen.
Und allen, auch die sich bewusst oder unbewusst in die Opferrolle bringen, ist etwas gemein:
Sie konnten Ihr wahres ich noch nicht entwickeln!
Ich auch!
Liebe Opfer, Täter und Retter!
Wir machen das schon! Jeder auf die ihm eigene Art!
Und jeder bleibt bei sich … und kehrt zuerst vor seiner Tür … auf geht’s 🙂
Marco
Danke, Tobias, dass du aus deiner Perspektive geschildert hast, wie es für dich ist, und danke Tanja, deine Antwort zu lesen tut gut, damit hast du mich herangeführt an eine Haltung im Umgang mit Narzisten, mit der ich mich wohl fühle.
Punkt 16: Unbewusste Ausstrahlung von Verunsicherung.
Angst! Ich bin spezialisiert auf sie, aber ohne sie selbst irgendwie fühlen zu können.
Ich kann Angst sehen, viel stärker noch, als alle anderen Emotionen und Gefühle.
Kleine unspezifische Ängste verursachen Unsicherheit und wer erhebliche Emotionen und eine große Gefühlstiefe besitzt, fühlt auch leichter Angst und zeigt sie auch deutlicher.
Findet eure kleinen diffusen Ängste, gebt ihnen ein Gesicht und klärt sie, dann finden wir euch nicht.
Mut hilft euch nicht, denn Mut ist die bewusste Überwindung von Angst. Die Angst verschwindet durch ihre Überwindung jedoch nicht, sie bleibt und sie bleibt auch für mich sichtbar.
Vielen Dank! Sehr brauchbarer Hinweis und für „die andere Seite“ ziemlich neu. Danke, dass Sie das preisgeben.
Ich musste schon schmunzeln, denn ein Narzisst ist voller Angst und Unsicherheiten und das wird im näheren Kontakt auch immer wieder sichtbar. Er ( oder sie ) ist derjenige, der sie auflösen sollte 😀
Macht euch das alles nicht so kompliziert – es ist einfach fehlender Selbstrespket und fehlende Selbstachtung, die dazu führt, dass ein Mensch mit stark narzisstischen Zügen bei euch bleiben will. Ihr gibt ihm das Gefühl, dass er doch nicht so schlecht ist, weil ihr „schlechter“ seid. Denn er besitzt kein solides Selbstwertgefühl und deswegen muss er sich ständig über andere stellen, weil er sich eigentlich unter dem Niveau seiner Mitmenschen sieht. Wenn es keine pathologische Störung ist ( und das ist es bei gut 2/3 „der Narzissten“ nicht ), dann hat er sogar noch Zugang zu seiner Scham und Schuld. Denn Co-Abhängigkeit und Narzissmus sind zwei Seiten derselben Medaille . Der emphatische Part hat eben noch Zugang dazu und der Narzisst wehrt diese mit seiner Kompensation ab – mehr ist das nicht.
Daher lautet die Frage nicht, warum der Narzisst euch anziehend findet ( denn er liebt auch die Herausforderungen und steht daher sehr auf Frauen, die sich nicht von ihm kontrollieren lassen und sich nie ganz auf ihn einlassen ), sondern warum findet ihr solche Partner attraktiv ? Weil sie etwas haben, was euch fehlt – nämlich eine kräftige Prise Egoismus 😀 Liebe ist bedingungslos – Beziehungen sind es nicht! Glaubt mehr an euch selbst und würdigt euren Wert. Ein emphatischer Partner ist ein Segen für jede Beziehung – aber wer sich selbst gegenüber zu wenig Mitgefühl hat, der wirkt nicht sonderlich attraktiv auf wirklich selbstbewusste Partner. Und bitte Mitgefühl und Mitleid zu differenzieren lernen – es gibt nichts abstoßenderes als jemanden, der sich als Opfer anpreist.
Ich kann mich Bhuddafragt anschließen, auch ich habe eine solche Frau erlebt. Ich hatte etwa 20 Jahre Depression (das weiß ich heute) bis zu einem schweren Unfall, der mich aus der Situation gerissen hat. Für sie war ich nur „der faule Hund“. Betrogen hat sie mich auch jahrelang. Auch um Besitz und Geld…
Ich würde bei meinem Partner eigentlich keinesfalls von „toxisch“ sprechen und „narzisstisch“ ist auch ein hartes Wort. Aber es fällt mir auf, dass er sehr ichbezogen ist und an sich stört mich schon, dass er wenig an meinem Leben teilhat, mich nichts über meine Familie, Freunde, Hobbies, Ansichten, meine Vergangenheit fragt. Eigentlich habe ich das Gefühl, er kennt mich gar nicht richtig. Stattdessen redet er sehr viel über sich und seine Themen. – trotzdem bin ich einfach nicht in der Lage das anzusprechen. Jedesmal wenn wir uns sehen, nehme ich meine Bedürfnisse und Gedanken zu dem Thema zurück und „verstelle“ mich, um Konflikte zu vermeiden, halte den Mund, will ihm gefallen, ihn bewundern etc. Nur in letzter Zeit merke ich dass es mir damit nicht gut geht und ich mich innerlich total leer fühle, habe Schlafprobleme und ständig Kopfschmerzen. Auch die umfassendere Verliebtheit ist weg – trotzdem übt er körperlich eine riesige Anziehung auf mich aus, ich kann mich dem einfach nicht entziehen 🙁 Stressen tut mich, dass ich das Gefühl habe, äußerlich nicht in seiner Liga zu spielen und deshalb frage ich mich sowieso permanent, warum ich für ihn interessant bin, und bin dauernd damit beschäftigt, mir Sorgen zu machen, dass ich zu unattraktiv für ihn bin und er das schon noch merkt. Naja, und ich merke dass ich die „Rolle“ seiner Freundin perfekt ausfüllen will..
Tatsächlich erkenne ich viele der Punkte, die hier aufgeführt sind, an mir wieder…
Ich frage mich nur wie ich es schaffen kann meine Bedürfnisse mehr zu sehen und dann auch dementsprechend zu handeln.
Vielen Dank für den guten Bericht. hab mich selber zu 100% erkannt. Vorallem der Punkt 6 mit der Stress-sucht – war mir bisher nicht bewusst – trifft aber voll zu. Ich blühe unter Stress auf ….manage neben 4 Kindern, 2 Jobs, übe diverse Hobbys aus und hab trotzdem
noch Zeit um für Freunde ein offenes Ohr zu haben. Daneben der toxische Partner der noch die „Hauptaufmerksamkeit“ will wenn er sich meldet (fernbeziehung) Ex Ehemann und Freund danach ebenfalls toxisch veranlagt und der Partner jetzt auch.
Rückblickend konnte ich erkennen das ich bereits in meiner Familie mit toxischen Vater und Schwester aufgewachsen bin – daher mir dieses Muster vertraut war….und ich wohl genau deswegen so Männer anzog.
Ich arbeite daran um dieses Muster zu lösen. Da ich unter anderem im energetischen Bereich arbeite, hilft mir das sehr – und doch, je nach Situation ist es ein Kraftakt die eigne Energie bei sich zu halten um nicht dem toxischen Gegenüber die Kontrolle abzugeben.
Eine Trennung ist nötig – damit ich frei werde und hoffentlich mal eine gleichwertige Partnerschaft leben kann.
Sehr schön auf den Punkt gebracht, liebe Tanja!
Danke, Monika!
Ich bin Misanthrop und Narzist – eine Erkenntnis, die mich viel Energie, Mühe und Zeit gekostet hat. Ich habe viel über die Themen gelesen, mich selbst reflektiert und versuche, Strategien zu finden, mit mir selbst und dem Rest der Welt zu leben. In deinen verschiedenen Ausführungen zu dem Thema erkenne ich immer wieder mich und meine früheren Partnerinnen wieder. Mehr oder weniger freiwillig bin ich jetzt seit 5 Jahren ohne eine Beziehung, aber ich vermisse es sehr und habe daher ein paar Fragen. Auch wenn dir die Fragen aggressiv erscheinen mögen, ist es doch mein voller Ernst und du könntest mir mit deren Beantwortung vielleicht enorm weiter helfen…
Warum kommt der „toxische part“ in deinen Ausführungen immer so schlecht weg? Natürlich sehe ich ein, dass sein (mein) Verhalten beziehungsschädigend ist, aber ist nicht zumindest der Narzismus eine Krankheit? Wo bleibt das Verständnis dafür, dass wir nicht aus unserer Haut können, so sehr wir auch versuchen, etwas zu ändern? Gibt es für dich nur toxische Menschen und deren Opfer? Ich würde gerne „echte“ Emotionen empfinden, aber wer kann sie mich lehren wenn nicht ein empathischer Partner? Könntest du nicht auch einen Artikel darüber verfassen, wie man mit uns leben kann trotz unserer Defizite? Wie man uns helfen kann? Wie man sich vor uns schützt, ohne gleich die Beziehung zu beenden? Oder sind wir toxischen Menschen einfach nur schlecht, böse, unheilbar und beziehungsunfähig? Sollte ich dann nicht den Rest der Welt von mir erlösen?
Lieber Tobias, ich habe diesen Artikel für die Frauen geschrieben, die gesundheitlich, geistig, emotional und spirituell ausgebrannt sind und in die Knie gehen und immer noch nicht klar sehen können, dass das mit der Beziehung zusammenhängt. In so einem Artikel kann ich nicht allen gerecht werden; das ist nicht das Thema des Artikels. Ich schreibe nicht für Menschen mit dieser Grundstruktur, weil ich mich ihnen nicht verbunden fühle. Aber ich pathologisiere sie auch nicht; wer bin ich denn, einen „Narzissten“ psychiatrisch einzusortieren? Auch beschäftige ich mich nicht ausreichend mit den Ursachen dafür; nur soweit es nötig ist, um denen zu helfen, die unter diesen Beziehungen leiden. Und ich helfe ihnen raus, weil sie immer wieder zur Projektionsfläche für die nichtgefühlten Inhalte ihrer Partner werden. Da kann keiner was für; aber man kann diese Dynamik nicht einfach in und durch die Beziehung verändern; in dem man immer weiter das Gleiche tut. Diese Beziehungen sind gefährlich und machen krank; auf Dauer vielleicht beide, weil der eine zu viel und der andere zu wenig fühlt. Man kann nicht immer weiter in toxischen Situationen bleiben; im Gegenteil, ich hebele jeden Versuch ein Bleibe-Alibi zu finden aus. Tobias, nur wenn jeder seinen Schmerz in seinem Space behält kann Veränderung stattfinden. Und dazu versuche ich beizutragen. Du wirst sicher Menschen finden, die dir helfen und dich inspirieren! Und mit böse hat das überhaupt nichts zu tun; ausserdem hat sich keiner selbst gemacht; wir alle übernehmen – wenn’s gut läuft – die Verantwortung für ein So-Sein, was uns erstmal meistens nicht passt. Bevor du die Welt von dir erlösen gehst, gibt es vielleicht noch die Möglichkeit, anderen nicht so nah zu kommen, dass du sie und dich selbst daran verletzt. Du hast sicher auch viel zu geben; aber tu es vielleicht mal eine Zeit lang, bis du dir selbst näher bist, aus einer Distanz. Ich mag jedoch nicht drüber schreiben und das zu meinem Thema machen. Alles Liebe dir!
Ich bin ein Mann, der mit einer Narzisstin zusammen war, mittlerweile der 2.
Die Eigenschaften treffen fast alle auf mich zu.